Texter, Journalist und Autor Jürgen Bräunlein

Ästhetik des Telefonierens

von Jürgen Bräunlein
Kommunikationstechnik als literarische Form,
Wissenschaftsverlag Spiess 1997
268 Seiten, ISBN 3-89166-201-7

Telefonieren wir nur, um Informationen zu übermitteln? Oder was bedeutet es, zu telefonieren? Die Bedeutung des Telefonierens, so die Antwort dieser Untersuchung, liegt in der Erzeugung einer besonderen Erlebnis- und Wahrnehmungsrealität, die es vorher so nicht gegeben hat.

Als technischer Apparat führt das Telefon räumlich Getrenntes akustisch zusammen und lässt dabei eine eigenartige ästhetische Realität entstehen. Die Möglichkeit zu Verstellung und Lüge, das Spiel mit Phantasien und Projektionen rücken das Telefongespräch in die Nähe zur Kunst. Dabei ergeben sich überraschende Analogien: Es sind kunstästhetische Begriffe wie Montage, Fiktion und Mehrdeutigkeit, mit denen die Erlebnisqualität des Telefonats beschrieben werden kann. In der Analyse zeitgenössischer Literatur wird außerdem gezeigt, welches poetische Kapital sich aus der dargelegten Ästhetik des Telefonierens schlagen lässt. Das Buch, das gleichzeitig die Dissertation des Autors ist, enthält eine umfassende Bibliographie.

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